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Philharmonie Baden-Baden am Genfer See

Das Théatre Maurice Novarina“ am französischen Ufer des Genfer Sees stand vor einigen Tagen auf dem Tourneeplan der Philharmonie Baden-Baden. Gewünscht wurde vom Veranstalter ein rein russisches Programm, das Heiko Mathias Förster mit Werken von Anatolij Ljadow, Sergej Rachmaninow und der ukainischen Sinfonie von Piotr Iljitsch Tschaikowski Nr. 2 skizzierte.Solist war Nikita Mndoyant, als Gewinner des Cleveland und des Paderewski Wettbewerbes in den USA. einer von Europas aktuell interessantesten Pianisten. Das Theater war für dieses außergewöhnliche Konzertprogramm seit Monaten ausverkauft. Heiko Mathias Förster und seine Musiker begannen den Konzertabend mit der stillen Introduktion der sinfonischen Dichtung „Kikimora“ von Anatolij Ljadow. Bereits nach wenigen Takten musste er allerdings unterbrechen, da im Publikum ein Konzertgast kollabierte und ärztlich versorgt werden musste. Nach der Versorgung des Patienten durch einen zufällig anwesenden Arzt setzte die Philharmonie zum zweiten Male an, das hochromantische Musikprogramm unter dem Beifall des Publikums weiterzuführen. Das gelang denn auch bis zur vorletzten Minute des letzten Stückes vorzüglich. Dann setzte ein unüberhörbarer Sirenenton mit der höflichen Aufforderung, das Theater umgehend zu verlassen, ein und beendet den Melodienreigen ohne Abschluss. Orchester und Publikum trafen sich dann vor dem Theater man applaudierte sich gegenseitig und diskutierte erregt die möglichen Gründe für den vorzeitigen Abruch, während Feurwehr und Polizei das abgesperrte Theater überwachten und untersuchten. Nach etwa 2 Stunden war die Ursache gefunden; im Unterbühnenbereich hatte ein Dimmer einen Schwelbrand produziert und die Rauchbestandteile aktivierten den automatischen Alarm des Theaters. Veranstalter, Orchester und Publikum waren sich einig, dass man so viel Pech eigentlich niemals haben sollte. Insbesondere die Nachricht, dass es dem zu Beginn des Konzertes zusammengebrochenen Besucher wieder gut ginge, brachte aber Erleichterung in die Beteiligten, die nun in der Tat auf ein denkwürdiges Konzertereignis am Ende einer weiten Konzertreise zurückblicken dürfen.