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Melancholie, Virtuosität, Naturklang

Für die Eröffnung seines Antrittskonzertes am 9. September 2022, 20.00 Uhr im Weinbrennersaal des Kurhauses in Baden-Baden hat sich Heiko Mathias Förster – der neue Chefdirigent der Philharmonie Baden-Baden – fernab theatralischer Gebärde für eine Komposition still fließender Klänge entschieden. Eröffnet wird das Konzert mit dem Adagietto aus der Sinfonie Nr. 5 von Gustav Mahler – dem Stück, das durch Viscontis Verfilmung des Romans „Der Tod in Venedig“ von Thomas Mann weltberühmt wurde.  Eine geniale Idee des großen italienischen Regisseurs, denn Mahler wunderbar zarte, von Harfentupfen belebte Klangwelt setzt das filmische Bild einer vergehenden Epoche des Luxus perfekt in Musik. Alexander Troussov – Violinist von Weltrang – ist das virtuose Zentrum im Violinkonzert von Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Troussov, der bereits in frühen Kindheitsjahren durch Yehudi Menuhin gefördert wurde, spielt auf der Geige von Adolph Brodsky – mit der die Uraufführung des Werkes vor anderthalb Jahrhunderten gespielt wurde. „Johannes kam heute Abend und spielte mir den ersten Satz seiner zweiten Symphonie D-Dur vor, der mich hoch entzückte. Ich finde ihn in der Erfindung bedeutender als den ersten Satz der ersten Symphonie … auch vom letzten hörte ich einen Theil und bin ganz voller Freude darüber.“ So schrieb Clara Schumann 1877 nach ihrer ersten Begegnung mit der „Lichtentaler Sinfonie“ von Johannes Brahms in ihr Tagebuch. Das Werk wurde im Brahmshaus in Lichtental vollendet und der neue Chefdirigent von Baden-Baden stellt die Komposition in das sinfonische Zentrum seines Antrittskonzertes. Karten sind erhältlich in der Tourist-Info am Zubringer und dem Ticketservice in den Kolonnaden am Kurhaus, Telefon 07221/275233, oder über die Website der Philharmonie unter www.philharmonie.baden-baden.de. Die Tageskasse im Kurhaus öffnet eine Stunde vor Beginn der Konzerte.